von | 21. April 2022 | Allgemein

 

Ich erinnere mich noch gut an meine schlimmsten Panikattacken. Damals war ich mehr oder weniger alleinerziehend und da kamen mir schon oft Gedanken wie:

Was geschieht dann mit meiner (minderjährigen) Tochter, wenn ich nicht mehr bin?

Denn gefühlt bin ich ja bei jeder Panikattacke gestorben bzw. dachte, dass DIESES MAL WIRKLICH mein letztes Stündlein geschlagen hätte.

Naja, die Chance, dass du bei einer Panikattacke stirbst, ist wohl wirklich gering… -dennoch kann es hilfreich sein – auch wenn es sehr, sehr beängstigend ist – sich mal mit dem Lebensende im generellen zu beschäftigen.

 

Wir wissen ja nicht, wann, wie und wo „es“ passieren wird – aber es wird passieren, das ist sicher. Hoffentlich erst in ferner, ferner Zukunft.

 

Mir persönlich hat es geholfen, sich damit auseinanderzusetzen.

 

Diese Momente waren furchterregend, keine Frage, (grade als Angsthase!) und zur Hilfe habe ich sie zeitlich limitiert.

Ich habe mich immer mal wieder kurz hingesetzt und mir Gedanken gemacht, wo ich Dinge noch „in Ordnung bringen“ muss bzw. will, bevor ich ablebe.

 

Wenn ich dann bei der nächsten Panikattacke wieder ans Sterben erinnert wurde, konnte ich mir mehr und mehr klar machen, dass alles geregelt ist – was ICH regeln kann – und „der Rest“ liegt nicht in meiner Hand!

 

 

Das hatte tatsächlich etwas Entspannendes und Beruhigendes, auch wenn der Gedanke an Tod grundsätzlich ätzend war.  

 

 

Und klar, es war super-traurig, sich vorzustellen, dass meine Tochter ohne Mutter aufwachsen müsste – und Gott sei Dank ist ihr das erspart geblieben, denn ich bin ja noch da!!!

Doch bei einer schlimmen Panikattacke hat es mich zunehmend irgendwie erleichtert, zu wissen, dass ich nichts Unaufgeräumtes und Ungeklärtes zurücklasse.

 

Diese Auseinandersetzung hat bewirkt, dass ich während der Todesfurcht einer Panikattacke nach oben geschaut und gefragt habe, ob dies jetzt DER Moment ist und wenn ja, dann IST das eben so. Punkt.

 

 

Wenn du noch ganz am Anfang deiner Angst und Panik stehst, kannst du vielleicht noch nicht alles nachvollziehen, was ich hier versuche zu sagen. Du bist einfach nur panisch und willst diesen Sch**ss so schnell wie möglich loswerden. Verständlich… war bei mir auch so.

Wenn du aber schon länger „dabei“ bist, ist es dir möglicherweise schon gelungen, dich und dein Leben tiefer und eindringlicher zu reflektieren.

Und vielleicht – und wenn auch nur erst mal ein ganz kleines bisschen – kannst du deine nächste Angstattacke tatsächlich dazu nutzen, sie als dein „letztes Stündlein“ zu betrachten.

Du könntest dir selbst ein paar Fragen beantworten wie z.B.

  • Gibt es noch etwas, das ich eigentlich noch in Ordnung bringen möchte?

 

  • Möchte ich noch Frieden schließen mit einer Person? Jemandem etwas sagen?

 

  • Sind noch irgendwo Rechnungen offen oder alte Baustellen aufzuräumen?

 

 

Und… ganz wichtig, eigentlich die wichtigste Frage:

 

  • Habe ich das Leben gelebt, das ich immer wollte?

 

Wenn du dir diese letzte Frage mit JA beantworten kannst, dann Herzlichen Glückwunsch!

Dann bist du bereits angekommen in deinem Traumleben und brauchst auch nicht mehr bis zum Schluss weiterzulesen.

 

 

Bei mir selbst war die Antwort eher: Waaas? Ich habe doch noch gar nicht richtig gelebt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Ich hatte doch noch so viele ungelebte Träume!

 

Immer hatte ich sie auf später verschoben: auf bessere Umstände oder auf den günstigeren Zeitpunkt.

 

Diese ehrliche Auseinandersetzung mit meinem Dasein hat bewirkt, dass ich nach und nach mein Leben komplett umgekrempelt habe:

Von Job-kündigen, über langjährige „Freundschaften“ aufgeben, Wohnort-Wechsel und Beziehungsstatus verändern, war alles dabei.

 

 

 

Das war EINE MENGE Loslass-Arbeit! Und natürlich die damit einhergehenden Emotionen, die bearbeitet bzw. bewältigt werden wollten.

Das Ergebnis war, dass ich bei (oder nach) jeder folgenden Panikattacke bzw. beim folgenden „letzten Stündlein“ noch reflektierter und ehrlicher an die Frage heranging:

 

Lebe ich wirklich das Leben, das mich glücklich macht?

 

Das waren schmerzhafte Prozesse, weil ich auch erkennen musste, dass ich eben doch gar nicht so glücklich war. Mir das aber bislang selbst nicht eingestehen wollte. (Ist ja auch ne bittere Pille)

Und meinem Umfeld natürlich auch nicht, denn nach außen hin war doch alles in Ordnung.

Denn es geht ja auch viel um „Fassade“ in der Gesellschaft. Und außerdem wollte ich ja Mitschwimmen im großen Teich der ach so Fleißigen, Schönen und Erfolgreichen.

 

Deshalb war es mir ja auch so peinlich und unangenehm, plötzlich als „Psychisch Kranker“ dazustehen, der „sein Leben nicht mehr im Griff“ hatte.

 

Ein Makel, der – zumindest zu Anfang – möglichst geheim und verborgen gehalten werden sollte.

Ein Riss in der bislang dargestellten glänzenden Fassade.

 

Ja, bei mir bröckelte ganz schön der Putz!

Und zu Beginn meiner „Erkrankung“ wand ich viel Energie auf, um beschämt und hastig die unschönen Stellen wieder aufzubessern.

Doch je länger Angst und Panik andauerten, desto mehr fiel alles in sich zusammen und ich stand vor einer Ruine.

 

Nichts war mehr wie es mal war. Nichts konnte so erledigt werden wie vorher – weder meine Arbeit noch die Teilnahme am öffentlichen Leben.

Ich wurde sozusagen ausgemustert. Stück für Stück haben mich meine Angst und Panik von meinem ehemaligen Leben getrennt.

 

Und? Schlimm?

 

Damals fand ich das alles schlimm. Ich stand ja vor einem Schutthaufen.

 

Aber heute finde ich das ganz und gar nicht mehr schlimm – sondern TOLL!

Denn ich habe mir aus dem Berg von Steinen etwas NEUES gebaut. Etwas, was viel besser zu mir passt!

 

Wenn ich keine Angst und Panik gehabt hätte, dann säße ich wohl auch heute noch da, wo ich damals war:

In einem gesellschaftlich anerkannten „normalen“ Leben, wo sich vieles um Job, Status, schicke Wohnung und Klamotten dreht, und nicht in meinem abenteuerlichen Roadmovie, in dem ich heute lebe.

 

Ich möchte damit NICHT sagen, dass Jeder – so wie ich – das gesettelte Leben aufgeben und immer unterwegs sein muss, um damit glücklich zu werden. Keineswegs!

 

Aber das hat FÜR MICH gepasst.

 

Was FÜR DICH passt, das darfst du selber herausfinden 😊

 

Für mich waren meine Angst und Panik EIN GESCHENK DES HIMMELS.

Natürlich nur rückblickend betrachtet – als ich mittendrin steckte, fühlte es sich alles anderes als das an. Eher das Gegenteil: es war die Hölle.

 

Ich möchte dir hiermit Mut machen, dass alles, was gerade in deinem Leben geschieht, zu etwas Gutem führen SOLL. Und wenn du jetzt im Moment in dieser furchtbaren Phase aus ätzender Angst und Panik steckst, dann lass dir von einer, die das hinter sich gelassen hat, sagen:

 

Es ist nur eine Phase! Die vorübergehen wird!

 

Aber nur dann, WENN du die Lektionen lernst, die in dieser herausfordernden Zeit auf dich zukommen.

Sonst bleibst du leider noch länger darin stecken…

 

Als Fazit kann ich berichten, dass ich einfach im falschen Leben steckte. Und meine Panikattacken wollten mir freundlich (!) mitteilen, dass mein Leben ENDLICH ist.

Bei jeder Panikattacke hatte ich den Tod vor Augen und panische Angst zu sterben, obwohl ich doch noch gar nicht richtig (= erfüllt) gelebt hatte.

 

Ich bin gespannt, wohin DEINE REISE geht…

Wenn du Hilfe beim Reflektieren der obigen (Lebens-) Fragen brauchst, scheue dich nicht, dich bei mir zu melden.

Ich bin eine gute Zuhörerin mit hochsensiblem Einfühlungsvermögen. Dieser „6. Sinn“ ist sehr hilfreich bei verschütteten Lebenswünschen und -träumen.

Schreib mir einfach eine Mail an: . Gerne gebe ich dir noch weitere Impulse.

 

Herzliche Grüße,

deine Simone

 

Raus aus dem toxischen Sumpf aus Angst und Panik

               rein in den Flow!

 

Herzlichst,

deine Simone

 

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